Der Fluch der Buzzwords – warum der Name egal, die Umsetzung hingegen entscheidend ist!

Wann hatten Sie Ihren letzten strategischen Deep Dive bei einem Management-Retreat? Wie entwickeln Sie neue Produkte oder Dienstleistungen – DesignThinking? Agiles Management in Zeiten der Digitalisierung von Sparkassen und Banken. Ein Thema für Sie? Wie begegnen Sie Ihren Prosumern? Man könnte beliebig weitermachen, täglich entstehen aus neuen Studien oder Artikeln neue Modewörter. Besonders auf Konferenzen sind diese sehr beliebt und finden sich fast in jeder zweiten Präsentation wieder. Böse Zungen behaupten, dass gerade Unternehmensberater die Schöpfer dieser Wortkreationen sind. Doch warum wird im Management so gerne mit diesen Worthülsen agiert?

Ich komme aus einer Generation in der es noch keinen LifeHack, sondern den Trick 17 gab. Egal welche Quelle Sie konsumieren, die Artikel sind voll mit Wortkreationen, die es vor Jahren noch nicht gab. Wir Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf diesen Trend, die einen sagen schlicht, es ist der Wandel der Zeit, neue Generationen schaffen neue Wörter. Die anderen sagen, Unternehmensberater kreieren dadurch Geschäft, indem Sie Wortkreationen erfinden, diese möglichst häufig wiederholen, auf einmal reden alle davon, aber keiner weiß so recht was es bedeutet und dies kreiert Komplexität, die wiederum durch Beratungsprojekte, in denen die Modewörter erklärt werden, gelöst werden. Hat man vor Jahren noch Mitarbeiter in Six Sigma ausgebildet, fließen heutige Budgets in die Ausbildung von DesignThinkern. Egal welche Position man hier einnehmen möchte, die Schwierigkeit in dieser Entwicklung liegt auf der Hand: Verwirrung! Oder haben Sie schon einmal von zwei Menschen die selbe Definition von z.B. agilem Management gehört?

DIE REINE VERWENDUNG VON MODEWÖRTERN KREIERT KEINEN MEHRWERT

Vor allem zwei Aspekte möchte ich beleuchten – zum einen entsteht durch die reine Nutzung der Modewörter kein Mehrwert. Zum anderen ist oftmals weniger die Methode entscheidend, sondern die konsequente Umsetzung der erarbeiteten Ergebnisse. In Powerpoint schauen die meisten Strategien wunderbar aus, in der praktischen Umsetzung ergibt sich aber häufig großer Handlungsbedarf. Es ist schlicht egal, ob Sie Ihre neue Strategie durch „Brainstorming“ oder „DesignThinking“ erarbeiten, entscheidend ist, dass Sie dafür sorgen, dass diese im Unternehmen gelebt wird und somit bei Ihren Kunden Wirkung entfalten kann. Sämtliche Kreativitätsmethoden können sehr gute Ergebnisse liefern, doch die Umsetzung entscheidet. Nur weil Ihre Büroräume der Innenarchitekt von Google designt hat, sind Sie noch lange nicht wie Google. Doch Modewörter bieten so viele Vorteile, unter der Verwendung wirken wir so modern und gleichzeitig muss nur wenig Aktivität entstehen, denn in zwei Jahren gibt es sicher das nächste rettende Modewort.

Daher entrümpeln Sie Ihre Unternehmenskultur von diesen Modewörtern, es sind nur Werkzeuge zur Generierung von Ergebnissen, denen Taten folgen müssen.

Ihr

Jürgen Weimann

Fotoquelle: „My Life Through A Lens“

Über den Autor: Prof. Dr. Jürgen Weimann

Dr. Jürgen Weimann ist einer der führenden Managementberater für Zukunftsfähigkeit durch wirkungsvolle Führung und kompromisslose Kundenzentrierung mit Schwerpunkt im Sparkassen Consulting & Bank Beratung.

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