{"id":7397,"date":"2023-03-27T06:15:53","date_gmt":"2023-03-27T04:15:53","guid":{"rendered":"https:\/\/juergenweimann.com\/?p=7397"},"modified":"2023-03-16T09:20:07","modified_gmt":"2023-03-16T08:20:07","slug":"keine-zeit-fuer-fuehrung-ein-trugschluss","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/juergenweimann.com\/keine-zeit-fuer-fuehrung-ein-trugschluss\/","title":{"rendered":"Keine Zeit f\u00fcr F\u00fchrung – ein Trugschluss"},"content":{"rendered":"
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Die Zeiten k\u00f6nnten nicht volatiler sein. Viele Mitarbeitende stellen sich aktuell die Frage: Wie geht es mit meiner Bank oder Sparkasse weiter? Was bedeutet das Marktumfeld f\u00fcr meinen Arbeitsplatz heute und morgen? Es herrscht Unsicherheit, teils sogar Verzweiflung \u2013 und wo sind die F\u00fchrungskr\u00e4fte? In zahlreichen internen Meetings und meist viel zu wenig bei den Mitarbeitenden. Eine toxische Mischung.<\/strong><\/p>\n

Hand aufs Herz: Wie viel Zeit nehmen Sie sich pro Mitarbeiter? Wie hoch ist der Anteil der Zeit am Menschen, die nichts mit fachlicher Abstimmung\/Entscheidung zu tun hat? Die Antworten auf diese Fragen sind meist sehr ern\u00fcchternd. Selbst engagierte Vorst\u00e4nde und F\u00fchrungskr\u00e4fte merken, dass die Zeit, in der sie sich wirklich mit den Menschen besch\u00e4ftigen und sich um deren W\u00fcnsche, Tr\u00e4ume, \u00c4ngste und Sorgen k\u00fcmmern k\u00f6nnen, immer weniger wird. H\u00e4ufige Auswirkungen dieses Management-Verhaltens sind u. a. Wegg\u00e4nge von Top-Leistern, sinkende Mitarbeiterzufriedenheit, Unzufriedenheit im Institut und mittelm\u00e4\u00dfige Ergebnisse. Menschen m\u00f6chten gesehen werden und ihre Arbeitsleistung aktiv gesch\u00e4tzt wissen. Die Arbeitsverdichtung bei F\u00fchrungskr\u00e4ften hat verschiedene Ursachen. Nat\u00fcrlich ist der Hauptverursacher die aktuelle Marktsituation, die f\u00fcr Banken und Sparkassen extrem schwierig ist.<\/p>\n

Ein weiterer Verursacher ist jedoch auch die Art und Weise, wie in den Instituten Arbeit erledigt wird. So h\u00e4ufig zwar auf Konferenzen und in Fachartikeln \u00fcber New Work gesprochen wird, so weit ist teilweise die Realit\u00e4t davon entfernt. Vorst\u00e4nde und F\u00fchrungskr\u00e4fte sind meist nach wie vor Entscheidungs- und Kontrollorgan und somit Flaschenh\u00e4lse im Unternehmen. Entscheidungen verz\u00f6gern sich, bed\u00fcrfen viel Aufwand und meist Zeit. Gleichzeitig ist der Anteil derer, die AM statt IM Unternehmen arbeiten, immer kleiner. Mitarbeitende spiegeln bei Befragungen wider, dass die Kommunikation im Unternehmen mittelm\u00e4\u00dfig bis schlecht ist, dass sie nicht erkennen, welche Zielrichtung der Vorstand verfolgt, und dass sie sich um die Zukunft sorgen.<\/p>\n

Dies st\u00f6\u00dft eine perfekte Abw\u00e4rtsspirale f\u00fcr das Institut an: Die Motivation in der Belegschaft sinkt, die Ergebnisse ebenso, die Vorst\u00e4nde und F\u00fchrungskr\u00e4fte erkennen dies und arbeiten noch mehr selbst an den Themen, die Mitarbeiterstimmung sinkt dadurch weiter, die Ergebnisse ebenso usw.<\/p>\n

Um es kurz und b\u00fcndig zu sagen: Gerade jetzt ist F\u00fchrung so wichtig wie nie zuvor! Und besonders in Krisen zeigt sich, ob F\u00fchrungskr\u00e4fte wirklich F\u00fchrungskr\u00e4fte sind, oder ob sie nur diesen Titel tragen. In der Juli-Ausgabe des Harvard Business Managers wurden hilfreiche Fragen zur Reflektion ver\u00f6ffentlicht \u2013 Wie viel Zeit verbringen Sie\u2026:<\/p>\n