{"id":5041,"date":"2020-07-04T11:53:57","date_gmt":"2020-07-04T09:53:57","guid":{"rendered":"https:\/\/juergenweimann.com\/neueseite2023\/?p=5041"},"modified":"2023-02-03T11:19:05","modified_gmt":"2023-02-03T10:19:05","slug":"die-x-akten-potenziale-die-keiner-adressiert","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/juergenweimann.com\/die-x-akten-potenziale-die-keiner-adressiert\/","title":{"rendered":"Die X-Akten: Potenziale, die keiner adressiert"},"content":{"rendered":"
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In der derzeitigen betriebswirtschaftlichen Situation, in der sich nicht nur die Sparkassen befinden, sollte man meinen, dass jedwedes vorhandene Potenzial genutzt wird. Doch weit gefehlt. Aktuell geht es den Instituten noch \u201ezu gut\u201c, sodass vor allem naheliegende Potenziale wie z. B. Erh\u00f6hung der Kundenbindung adressiert werden. Neben diesen verbergen sich aber noch weitere Potenziale in den Instituten. Die Nutzung dieser \u201eversteckten\u201c Potenziale w\u00fcrde einen enormen Mehrwert liefern, gleichzeitig ist es aber mit \u201eWachstumsschmerzen\u201c verbunden. 5 Beispiele. <\/strong><\/p>\n

Die Gesamtbetriebsergebnisse sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Trotz Geb\u00fchrenerh\u00f6hungen und gesteigerter Vertriebsergebnisse. Viele Vorst\u00e4nde k\u00f6nnten nicht nerv\u00f6ser sein, wenn sie in die Zukunft blicken. Daraus resultieren mitunter fast schon panische Aktionen, wie z. B. die x-te PARES kompakt Erhebung, oder die nochmalige \u00dcberpr\u00fcfung des Filialnetzes. Nat\u00fcrlich haben diese Ma\u00dfnahmen (Umsetzung vorausgesetzt) einen betriebswirtschaftlichen Einfluss, doch inzwischen h\u00e4lt er sich in Grenzen, da die genannten Ma\u00dfnahmen in der Vergangenheit bereits zu Hauf umgesetzt wurden. \u201eMehr vom gleichen\u201c hilft nun mal nicht wirklich. Doch in fast jeder Organisation existiert ein gro\u00dfes, schlummerndes Potenzial, was es nun zu wecken gilt. Dabei sei vorweg gesagt: Das Folgende wird vielleicht auf den ersten Blick nicht angenehm zu lesen sein und noch unangenehmer wird es, wenn Sie sich auf den Weg machen, diese Potenziale zu heben. Gleichzeitig kann ich Ihnen aber versprechen: Die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sind so immens, dass es sich lohnt, diesen Weg zu gehen. Die schlummernden Potenziale gehen \u00fcber die f\u00fcnf hier adressierten hinaus. Dem interessierten Leser empfehle ich hier mein Thesenpapier \u201eProduktivit\u00e4t entfalten\u201c. Blicken wir nun auf die f\u00fcnf m\u00f6glichen Potenziale, die es vielleicht auch bei Ihnen zu heben gilt.<\/p>\n


\n<\/strong>Egotrips<\/strong><\/h3>\n

\u201eWenn wir das so machen, dann m\u00fcssen wir aber noch x, y, z, einbinden.\u201c, \u201eDas kriegen wir so im Vorstand nicht durch, da wird x dagegen wettern, weil er eine andere Idee hat.\u201c. S\u00e4tze wie diese suggerieren auf den ersten Blick eine Unterschiedlichkeit in Meinungen und Ideen, welche nat\u00fcrlich ein wertvolles Asset f\u00fcr Unternehmen ist. H\u00e4ufig jedoch ist nicht die \u201eBuntheit\u201c der m\u00f6glichen Ideen der Grund f\u00fcr Abstimmungsgespr\u00e4che, sondern vor allem das Ego der beteiligten Personen. Da will die eine F\u00fchrungskraft einer anderen beweisen, dass ihre Ansicht die richtige ist. Der eine Vorstand will unbedingt die L\u00f6sung in seinem Ressort entwickeln, um im Verwaltungsrat gut dazustehen. Es lie\u00dfen sich noch viele weitere Beispiele aufzeigen. Allen gemein ist: Es geht weder um die Sache noch das Unternehmen, sondern um das eigene Ego. Daraus resultieren unn\u00f6tige Schleifen, Ver\u00e4nderungen von Formulierungen\/Beschl\u00fcssen, gute Ideen, die nie oder viel zu sp\u00e4t umgesetzt werden, und noch viele weitere negative Folgen. Ist es das wirklich wert?<\/p>\n


\nBesprechungen\/Projekte<\/strong><\/h3>\n

In einigen Artikeln habe ich schon \u00fcber die Chancen und M\u00f6glichkeiten zur Produktivit\u00e4tssteigerung bei Besprechungen und Projekten geschrieben. Wie viel Zeit in Organisationen f\u00fcr Besprechungen aufgewendet wird, ist unfassbar. Nat\u00fcrlich sind ein regelm\u00e4\u00dfiger Kommunikationsfluss und ein gemeinsames Gestalten absolut zu begr\u00fc\u00dfen und n\u00fctzlich. H\u00e4ufig findet aber genau das nicht statt. Stattdessen wird Zeit verbraten und gute Ideen werden zerredet. Hier kommt es vor allem auf den Einzelnen an, denn h\u00e4ufig beobachte ich, dass die Beteiligten der Sitzung sehr wohl merken, ob sie sich nun in einer Besprechung befinden, die Wirkung f\u00fcr das Unternehmen entfaltet, oder ob nur Zeit verschwendet wird. Das Problem ist jedoch: Nur selten hat jemand den Mut, dies auszusprechen. Machen Sie den ersten Schritt!<\/p>\n

\u00a0<\/strong><\/p>\n

Arbeitszeit<\/strong><\/h3>\n

Bei einer Veranstaltung im letzten Jahr mit einer Gruppe von Mitarbeitern berichteten die Teilnehmer von der unfassbar hohen Arbeitsbelastung und den schier unmenschlichen Anspr\u00fcchen, die die Sparkasse an sie stellt. Die Ausf\u00fchrungen erzeugten in mir ein gro\u00dfes Mitgef\u00fchl, denn einen so hohen Leistungsanspruch hatte ich in noch keiner Sparkasse erlebt. Daher stellte ich neugierig die Frage: \u201eWie viele \u00dcberstunden sind f\u00fcr diesen Anspruch n\u00f6tig?\u201c Ich blickte in verwunderte Gesichter. \u201e\u00dcberstunden? Nein, die gibt\u2019s bei uns nicht.\u201c Ich m\u00f6chte hier weder f\u00fcr die Nichteinhaltung von Arbeitsschutzgesetzen, noch f\u00fcr die Erzeugung unn\u00f6tiger \u00dcberstunden werben. Beides f\u00fchrt nicht zum Ziel. Vielmehr m\u00f6chte ich Ihren Blick sch\u00e4rfen: Gro\u00dfes wird nicht mit kleinen Schritten erreicht. Die aktuelle Marktsituation und betriebswirtschaftliche Situation erfordern einen Arbeitseinsatz, der nicht mit der Vergangenheit vergleichbar ist. Dabei geht es nicht nur um die Quantit\u00e4t des Einsatzes, sondern vor allem auch um dessen Qualit\u00e4t. Investieren Sie Ihre Arbeitszeit wirkungsvoll.<\/p>\n

\u00a0<\/strong><\/p>\n

Inkonsequenz <\/strong><\/h3>\n

\u201eK\u00f6nnten wir die Unterlage bitte nochmal durchgehen?\u201c, sagt eine F\u00fchrungskraft, die diese Unterlage bereits eine Woche vor dem Termin erhalten hat. Im Regelfall w\u00fcrde hier nun die Unterlage tats\u00e4chlich von vorne durchgegangen werden. Zeitverschwendung. Diejenigen, die ihre Priorit\u00e4ten im Griff haben und daher vorbereitet erschienen sind, werden \u201ebestraft\u201c, weil der Fragende unf\u00e4hig oder unwillig war, sich vorzubereiten. Dies ist nur ein Beispiel f\u00fcr akzeptierte Inkonsequenz. Gleiches kommt h\u00e4ufig bei vereinbarten Fristen und Zulieferungen vor. Es gilt, eine konsequente Haltung einzunehmen: Erscheinen Menschen nicht vorbereitet zu einer Besprechung, dann wird diese abgebrochen und ein neuer Termin vereinbart, zu dem eine entsprechende Vorbereitung gew\u00e4hrleistet ist. Liefert jemand nicht fristgerecht zu, dann wird entsprechend eskaliert, oder man entscheidet selbst \u00fcber den fehlenden Inhalt. Mit einer konsequenten Haltung des Einzelnen l\u00e4uft die Inkonsequenz von anderen ins Leere.<\/p>\n

\u00a0<\/strong><\/p>\n

Umgang mit Minderleistern<\/strong><\/h3>\n

Auch heute noch macht es in vielen Sparkassen keinen Unterschied, ob man eine Zielerreichung von 50% oder 100% hat. Sollte es noch eine variable Verg\u00fctung geben, dann entf\u00e4llt die im ersten Fall, setzt man der aber den jeweiligen Arbeitseinsatz entgegen, dann wird dieser nur selten kompensiert. Sehr h\u00e4ufig sind die Top- und Minderleister in der Organisation bestens bekannt. Konsequenzen hat dies aber viel zu selten. Weder im Positiven, indem die Topleister entsprechend gew\u00fcrdigt und wertgesch\u00e4tzt werden, noch im Negativen, indem man sich mit den Minderleistern intensiv besch\u00e4ftigt .Hierbei geht es mir nicht um das K\u00fcndigen aller Minderleister, sondern um die intensive Besch\u00e4ftigung und vor allem die Unterst\u00fctzung, damit aus den Minderleistern mindestens Mittelleister werden. Das stillschweigende Hinnehmen ist jedoch nicht mehr leistbar und schlicht unfair gegen\u00fcber den anderen Mitarbeitenden.<\/p>\n

Es lie\u00dfen sich noch weitere Potenziale adressieren. Allen gemein ist: Es braucht Mut, diese zu adressieren und zu heben. Seien Sie der Mutige in Ihrer Organisation.<\/p>\n<\/div>

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