{"id":4344,"date":"2018-10-03T12:43:27","date_gmt":"2018-10-03T10:43:27","guid":{"rendered":"https:\/\/juergenweimann.com\/neueseite2023\/?p=4344"},"modified":"2023-02-03T11:39:15","modified_gmt":"2023-02-03T10:39:15","slug":"mitarbeiterbefragung-wege-aus-dem-stimmungstief","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/juergenweimann.com\/mitarbeiterbefragung-wege-aus-dem-stimmungstief\/","title":{"rendered":"Mitarbeiterbefragung? Wege aus dem Stimmungstief!"},"content":{"rendered":"
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Die Durchf\u00fchrung einer Mitarbeiterbefragung ist ein sinnvoller Weg, um die aktuelle Stimmung innerhalb der Belegschaft zu evaluieren. Aktuell w\u00e4chst jedoch der Anteil der Vorst\u00e4nde in Sparkassen, die von den Ergebnissen ihrer Mitarbeiterbefragungen verwundert bis schockiert sind. Zufriedenheitswerte verschlechtern sich und h\u00e4ufig wird dem Vorstand und F\u00fchrungskr\u00e4ften mangelnde Kommunikation attestiert. Was k\u00f6nnten m\u00f6gliche Ursachen sein und wie schaut der Weg aus dem Stimmungstief aus?<\/strong><\/p>\n

Zahlreiche Sparkassen haben in den letzten Monaten eine Befragung ihrer Mitarbeiter durchgef\u00fchrt oder sind mitten im Prozess der Durchf\u00fchrung. F\u00fcr einige H\u00e4user waren die Ergebnisse \u00fcberraschend. \u00dcberraschend deshalb, weil die Vorst\u00e4nde mit deutlich besseren Ergebnissen gerechnet h\u00e4tten. Die Stimmung und Kultur in zahlreichen Sparkassen scheinen sich deutlich zu verschlechtern. Kein Grund zur Sorge, aber ein gro\u00dfer Grund zum aktiven Handeln. Die massiv gesunkenen Zufriedenheitswerte haben aus meiner Sicht folgende Hauptursachen (dabei k\u00f6nnen eine oder auch mehrere Ursachen Einfluss auf die Zufriedenheit genommen haben):<\/p>\n

1)\u00a0\u00a0\u00a0\u00a0F\u00fchrung<\/strong>: F\u00fchrung 1.0 f\u00fcr Probleme 4.0<\/p>\n

2)\u00a0\u00a0\u00a0Ver\u00e4nderungsgeschwindigkeit<\/strong>: Teilnahme an einem Marathon, mit der Kondition eines Nichtl\u00e4ufers<\/p>\n

3)\u00a0\u00a0\u00a0Kommunikation<\/strong>: Menschenbild des „dummen“ Mitarbeiters hat ausgedient<\/p>\n

Anhand zahlreicher Beispiele aus anderen Branchen oder z. B. aus dem Spitzensport kann man erkennen: wenn Ergebnisse super sind, Erwartungen erf\u00fcllt, oder sogar \u00fcbererf\u00fcllt werden, braucht es wenig Managementqualit\u00e4t. In erfolgreichen Zeiten kann jeder F\u00fchrungskraft sein, denn performende Teams zu f\u00fchren, ist keine Kunst. Die Qualit\u00e4t von F\u00fchrungskr\u00e4ften erkennt man erst in Krisensituationen.<\/p>\n

Wie gelingt es, „einen k\u00fchlen Kopf“ zu bewahren, Menschen zu vereinen, schnelle Entscheidungen zu treffen und als Vorbild zu wirken, damit viele Mitarbeiter der Vision der F\u00fchrungskraft folgen? Zum Auftakt einer jeden Begleitung frage ich den Vorstand: „Wie viel Prozent Ihrer F\u00fchrungskr\u00e4fte sind die richtige Frau, der richtige Mann am richtigen Ort?“ Die Antworten schwanken dabei zwischen 30% und 90% und unterschieden sich je nach Hierarchieebene. Unabh\u00e4ngig vom Prozentwert zeigen diese Einsch\u00e4tzungen vor allem zwei Dinge. Zum einen sind sich die Vorst\u00e4nde sehr wohl der F\u00fchrungsqualit\u00e4ten innerhalb der Sparkasse bewusst. Zum anderen wird, vor allem bei den H\u00e4usern mit niedrigem Prozentwert, trotzdem nichts unternommen. Diese Nichtentscheidungen entstehen immer aus der Fehleinsch\u00e4tzung, dass die direkten Kosten, die mit einem Austausch der betreffenden F\u00fchrungskraft verbunden waren, h\u00f6her w\u00e4ren als der Verbleib ebendieser in der Position. Die Rechnung stimmt aber schon deshalb meist nicht, weil die indirekten Kosten, die durch die Demotivation der direkt gef\u00fchrten Mitarbeiter entstehen, nicht in die Betrachtung einbezogen werden. Eine F\u00fchrungskraft, die trotz mehrmaligen Anl\u00e4ufen und Hilfestellungen nicht in der Lage ist, ihre Position auszuf\u00fcllen, ist vergleichbar mit einem Bakterium im menschlichen Organismus. Zun\u00e4chst passiert nichts, aber mit der Zeit erkranken ganze Regionen bis hin zum Gesamtsystem. Starke Pers\u00f6nlichkeiten m\u00f6gen eine unf\u00e4hige F\u00fchrungskraft noch eine Weile ertragen, im Zweifel bleibt ja die eigene K\u00fcndigung. F\u00fcr Mitarbeiter, die aber sehr loyal der Sparkasse gegen\u00fcber sind und nicht so stark, selbst zu k\u00fcndigen, f\u00fchrt dies zu Frustration bis hin zur inneren K\u00fcndigung und somit zu massivem Leistungsverlust. Betrachtet man die letzten Jahre, dann haben viele H\u00e4user zwar intensiv in das Aufschreiben von F\u00fchrungsleitbildern oder Prozessen investiert. Nur wenige haben aber auch in die Pers\u00f6nlichkeiten der F\u00fchrungskr\u00e4fte investiert, sie unterst\u00fctzt, als Mensch zu wachsen und gerade bei Ver\u00e4nderungen „in sich ruhend“ und somit mit klarem Blick bei den Mitarbeitern zu sein. Stellen Sie daher sicher, dass sich die F\u00fchrungsqualit\u00e4t in Ihrer Sparkasse deutlich erh\u00f6ht:<\/p>\n