{"id":3388,"date":"2016-06-13T15:00:50","date_gmt":"2016-06-13T13:00:50","guid":{"rendered":"https:\/\/juergenweimann.com\/neueseite2023\/?p=3388"},"modified":"2023-02-03T11:58:21","modified_gmt":"2023-02-03T10:58:21","slug":"fintechs-vs-banken-was-banken-nun-tun-muessen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/juergenweimann.com\/fintechs-vs-banken-was-banken-nun-tun-muessen\/","title":{"rendered":"FinTechs vs. Banken – Was Banken nun tun m\u00fcssen!"},"content":{"rendered":"
Niedrigzinsphase, Kostendruck, Digitalisierung, neue Wettbewerber, Regulatorik. \u2013 \u00a0\u00a0Banken befinden sich in einer schwierigen Marktphase, w\u00e4hrend die Ertr\u00e4ge immer geringer werden, gelingt es den Instituten nur schwer Kosten anzupassen und durch neue Innovationen die Ertragslage zu stabilisieren. Die aktuell h\u00e4ufigste Antwort sind Geb\u00fchrenerh\u00f6hungen, die letzte Innovation war die Einf\u00fchrung des Online-Bankings. Zus\u00e4tzlich sind verschiedene Teile der Wertsch\u00f6pfungskette des Bankings durch Unternehmen des Technologiesektors sog. FinTechs gef\u00e4hrdet. W\u00e4hrend FinTechs versuchen die Kundenbed\u00fcrfnisse vor allem durch digitale Technologie zu l\u00f6sen, beschw\u00f6ren die Banken noch immer die Notwendigkeit Ihrer Filialen. Gelungene Kooperationen zwischen einer Bank und einem FinTech existieren bisher nur wenige. Was ist nun zu tun?<\/strong><\/p>\n In einer von PWC durchgef\u00fchrten Studie (n=544) gaben 83% der Befragten Bankvertreter an, dass Teile Ihrer bisherigen Wertsch\u00f6pfungskette durch ein FinTech bedroht sind. Bis\u00a02020 sind 20% des Marktes der Finanzdienstleistungen potenziell gef\u00e4hrdet<\/strong>, vor allem sehen die Probanden das Privatkundengesch\u00e4ft (73%), den Zahlungsverkehr \/ Payment (55%) und das Investment \/ Wealth Management (35%) als besonders gef\u00e4hrdet an. Doch was zeichnet FinTechs im Vergleich zu Banken aus?<\/p>\n <\/p>\n Beim ersten Blick auf die Tabelle k\u00f6nnte man vereinfacht sagen, \u201eDie einen k\u00f6nnen das, was die anderen nicht k\u00f6nnen.\u201c \u2013 hier ein \u00dcberblick \u00fcber den FinTech Markt in Deutschland:<\/p>\n <\/p>\n Es gibt fast keinen Bereich der Wertsch\u00f6pfungskette bei Banken, die aktuell nicht von einem FinTech angegriffen wird. Ein zentraler Angriffspunkt der FinTechs ist dabei die konsequente Kundenausrichtung und die Vereinfachung (meist durch den Einsatz von Technologie) der Kundenreise im jeweiligen Gesch\u00e4ftsfeld. Die Besonderheit dabei ist, dass nicht ein neuer Markt generiert wird, wie z.B. durch die Erfindung des iPhones oder iPads, hinter dem Ansatz der FinTechs bleibt es immer \u201eklassisches Banking\u201c. Denn die grundlegenden Kundenbed\u00fcrfnisse (\u201eKredit bekommen\u201c, \u201eGeld anlegen\u201c, \u201eBezahlen oder \u00fcberweisen\u201c) sind auch heute unver\u00e4ndert. Nur der Anspruch an die einfache und intuitive Ausf\u00fchrung hat sich massiv ver\u00e4ndert. W\u00e4hrend Banken den Kunden f\u00fcr einfache Transaktionen immer noch am liebsten in der Filiale haben w\u00fcrden, l\u00f6sen FinTechs diese elektronisch. Somit l\u00e4sst sich folgendes Zwischenfazit ziehen:<\/p>\n Die Reaktion von Banken auf den Markteintritt von FinTechs ist sehr unterschiedlich:<\/p>\n Welche Strategie die Beste ist, wird die Zukunft zeigen, doch klar ist, nichts tun ist die schlechteste aller Alternativen. Aus Sicht des Autors bestehen folgende vier haupts\u00e4chlichen Handlungsfelder in Bezug auf FinTechs:<\/p>\n Aktuell besch\u00e4ftigten sich Banken mehr mit der Einhaltung der regulatorischen Anforderungen, als mit ihren Kunden. Nat\u00fcrlich sind die regulatorischen Anforderungen seit der Finanzrkise stetig gewachsen, gleichzeitig sind diese Anforderungen aber auch die \u201echinesische Mauer\u201c, die die Banken vor einem noch aggressiveren Markteintritt anderer Wettbewerber sch\u00fctzt. Wie dargestellt sind die Kundenbed\u00fcrfnisse unver\u00e4ndert, nur sind diese nicht mehr mit Prozessen die statt Stunden, Tage und Wochen dauern nicht mehr zu erf\u00fcllen. Ein radikales Redesign der Prozesslandkarte und der Vertriebskan\u00e4le ist daher notwendig.<\/p>\n Was w\u00fcrde Google machen, wenn es \u00fcber die Daten verf\u00fcgen w\u00fcrde, \u00fcber die Banken heute verf\u00fcgen? Sicher keine Kalt-Akquisition \u00fcber das Telefon mit ausgedruckten Listen. S\u00e4mtliche Institute verf\u00fcgen \u00fcber einen \u201eDatenschatz\u201c der nur unzureichend genutzt wird. Nat\u00fcrlich herrschen in Deutschland hohe Standards zum Datenschutz, doch d\u00fcrfen diese kein Feigenblatt sein, Daten nicht intelligent zu nutzen. Warum laden Menschen bei Finanzanalyse-Apps Ihre gesamten Kontodaten auf Server, deren Sicherheit und Standort sie nicht kennen? Weil die App Ihnen einen Mehrwert wie z.B. sinnvolle Statistiken bietet. In den meisten Banking-Apps muss man heute noch h\u00e4ndisch die einzelnen Ausgabenkategorien zuweisen.<\/p>\n Trotz Ertragsdruck durch die Niedrigzinsphase, sind die meisten Institute noch gut kapitalisiert. Von bewussten Akquisitionen einzelner Mitarbeiter aus FinTechs h\u00f6rt man in der Branche noch sehr wenig. Dies l\u00e4sst die Hypthesen zu, dass entweder die Banken diese M\u00f6glichkeit f\u00fcr frisches Know-How nicht nutzen, oder die bestehenden kulturellen Unterschiede zwischen dem arbeiten f\u00fcr ein Fin-Tech und dem arbeiten f\u00fcr eine Bank, noch un\u00fcberbr\u00fcckbar sind. Beides bietet Chancen, durch klares Targeting relevante Personen zu identifizieren und gleichzeitig an der Kultur als Arbeitgeber zu arbeiten. Damit ist bewusst kein Employer-Branding-Projekt oder ein reine Ma\u00dfnahme ala \u201eWir-nehmen-nun-die-Krawatten-ab\u201c, sondern eine wirkliche Implementierung einer neuen Arbeitskultur gemeint (z.B. flexible Arbeitszeitgestaltung, Home-Office-Regelungen, freier Internetzugang am Arbeitsplatz). Neben dem Abwerben von Zielpersonen, bietet die Kapitalst\u00e4rke ebenso die M\u00f6glichkeit f\u00fcr Beteiligung oder eigene Neugr\u00fcndungen (um bewusst dem \u00d6kosystem Bank zu entkommen).<\/p>\n Auf der Produktlieferantenseite haben Banken seit Jahrzehnten Erfahrungen in der Kooperation mit anderen Unternehmen. Dieses Know-How l\u00e4sst sich ebenso bei Fin-Techs nutzen und f\u00fcr sinnvolle Kooperationen einsetzen. Die Bank bleibt hierbei das Gesicht zum Kunden, kann aber gleichzeitig von dem technologischen Know-How des FinTechs profitieren, das FinTech wiederum bekommt durch z.B. Integration in das Online-Banking der Bank, einen sofort skalierenden Marktzugang.<\/p>\n Die aktuelle Marktsituation bietet Chancen und Herausforderungen f\u00fcr alle Teilnehmer zugleich, denn neben den FinTechs arbeiten u.a. Google, Apple, Facebook an entsprechenden Bankingsl\u00f6sungen, im Gegensatz zu den FinTechs haben diese Unternehmen bereits das wertvollste Asset \u2013 die Kunden.<\/p>\n Daher ist der beste Zeitpunkt zum Starten \u2013 jetzt! Ich helfe Ihnen gerne dabei.<\/strong><\/p>\n Ihr<\/strong><\/p>\n J\u00fcrgen Weimann<\/strong><\/p>\n Lesen Sie auch:<\/p>\n Artikel: Bankfilialen – Beleben oder Beerdigen?<\/a><\/p>\n\n
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KUNDENZENTRIERUNG UND VEREINFACHUNG<\/strong><\/h3>\n
DATEN F\u00dcR INNOVATION NUTZEN<\/strong><\/h3>\n
KAPITALST\u00c4RKE NUTZEN<\/strong><\/h3>\n
KOOPERATIONEN MIT FINTECHS<\/strong><\/h3>\n